Unsere Kritik zu „When I Saw the Sea“: ein sensibles Wunder

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AVIGNON FESTIVAL – Indem er afrikanischen Frauen, Haussklavinnen in libanesischen Haushalten, eine Stimme gibt, komponiert Ali Charhour ein so präzises Stück, dass es beeindruckend ist.
Theater strahlt von Natur aus einen emotionalen Lärm aus. Guy Debord hat es vorhergesagt: Die aktuellen Ereignisse von heute sind geprägt von einer Eskalation von Kriegen, Drohnen, Bomben, Zerstörung, Ausbrüchen, Versprechen, Hass, Fraktionen, Anliegen und Mitgefühlsbewegungen, die so schnell wieder zerfallen können, wie sie entstanden sind. Emotionen stehen am Ruder, mit all dem Wahnsinn, der daraus entsteht. Daher ist es uns ein großes Anliegen, Ali Charhours Werk hier mit unendlichem Respekt zu erwähnen.
Der Mann ist Libanese. Sein Stück wurde in seinem Heimatland uraufgeführt. „Als ich das Meer sah“ behandelt ein dramatisches Thema vor dem Hintergrund eines nicht minder dramatischen Krieges. Es geht um die Kafala, ein System, bei dem afrikanische Frauen, die in den Häusern libanesischer Herren arbeiten, ihre Rechte an die „Madame“ abtreten, die sie beschäftigt. Ihre Rechte und mehr: Reisepass, Privatleben, Telefon … Alles wird ihnen weggenommen. Der Weggang ihrer Chefs nach Dubai oder Europa seit dem Krieg hat sie …
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lefigaro